Was ist es?

Benposta ist eine Organisation, die Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit schafft, in einer familiären Gemeinschaft zu leben . Die Kinder und Jugendlichen werden in sozialer, spiritueller, schulischer und artistischer Hinsicht gefördert, wobei die Organisation keinerlei gewinnbringende Interessen hat. Ziel ist es, die Rechte der Kinder zu fördern und zu verteidigen im Sinne der Konvention der Kinderrechte, die von der UNO am 20. November 1989 angenommen wurde.
Die “Kinderrepublik” Benposta stellt eine Modellgesellschaft dar, die unabhängig von Rasse, Geschlecht, Glauben, sozialer, familiärer und nationaler Herkunft ist. Sie engagiert sich dafür, die Welt zu verändern, indem alle Kinder von Benposta später die Welt in ihrem Umfeld und nach ihren Möglichkeiten verbessern.

Gegründet wurde Benposta 1956 in Spanien von dem Priester Jesús César Silva Méndez. Ausgehend davon wurden weitere Benposta-Einrichtungen in Südamerika aufgebaut. In Venezuela gibt es Benposta seit 1990 an inzwischen drei Standorten.

Wer sind die Kinder von Benposta?

In den Einrichtungen von Benposta haben vier- bis 17-jährige Kinder die seltene Chance, in einer gleichberechtigten Gruppe zu leben, zur Schule zu gehen und sich selbst zu versorgen. Die meisten haben zuvor psychische oder physische Gewalt erfahren müssen oder lebten als Straßenkinder auf sich allein gestellt am Rande der Gesellschaft.

Pädagogisches Konzept von Benposta

Die drei grundlegenden Säulen der Erziehung von Benposta sind:

  • Schulbildung:Schulbildung: Benposta verfügt über eine eigene Schule, deren Abschlüsse staatlich anerkannt sind. In dem fächerübergreifenden Unterricht wird besonders auf Gruppenarbeit und die Entwicklung des kritischen Denkens Wert gelegt.
  • Arbeitseinheiten: Zwei Stunden pro Tag sollen die Kinder und Jugendlichen – nach dem Motto “Mit den Händen denken” – den Wert der eigenen praktischen Arbeit schätzen lernen. Sie können ihre Tätigkeit frei wählen und verschiedene Kenntnisse erwerben und vertiefen. Es gibt eine eigene Werkstatt für handwerkliche Tätigkeiten, eine Schneiderei sowie Arbeiten auf den Ländereien und vor allem die Zirkusschule.
  • Soziale Teilnahme: Dies ist eines der fundamentalen Prinzipien von Benposta. Alle Mitglieder tragen die Verantwortung für das Funktionieren von Benposta gemeinsam. Dabei ist die direkte und aktive Teilnahme der Kinder und Jugendlichen verlangt. Die Versammlungen, Bürgermeisterwahlen und Regierungs- und Abgeordnetenräte gliedern jeden Einzelnen in ein authentisches “pädagogisches Spiel” ein, bei dem Dialog und Toleranz das grundlegende Element bilden.Die Rolle der Erwachsenen ist ausgelegt auf die Repräsentation von Benposta nach außen, sowie die Begleitung des Erziehungsprozesses und das Darstellen eines positiven Beispiels.

Wer mehr über das Konzept Benposta erfahren möchte, kann sich in der Diplomarbeit von Christian Güra informieren.
Die Diplomarbeit
“BENPOSTA – Kolumbien, Eine Kinderrepublik zwischen pädagogischer Reformbewegung und Realutopie einer gerechten Gesellschaft” wurde an der Fachhochschule Coburg, Fachbereich Sozialwesen mit der Note 1,5 beurteilt.
Das Kapitel über das Pädagogische Konzept wurde zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt und steht als PDF-Datei zur Verfügung: 3. Kapitel: Das pädagogische Konzept.